Unsere Veranstaltungen
Wann?
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Was? | Wo? |
07.05.2023 um 15.00 Uhr |
1. Ausstellungseröffnung mit Bilder der Malerin Frau Doris Siwczyk sowie Konzert des Frauenchors "Freundschaft" |
Buttelkirche in Dabelow |
13.05.2023 ab 9.00 Uhr |
Arbeitseinsatz
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Dorfplatz |
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Herr Dr. Norman Stier während seines Vortrages am 27.03.2023 in der Buttelkirche in Dabelow.
Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern!
Montag, 27.03.2023 um 18:00 Uhr in der gut besuchten Buttelkirche in Dabelow: unsere Vereinsvorsitzende Dörte Weiher begrüßt den Wolfsexperten und Referenten des heutigen Abends Dr. Norman Stier von der TU-Dresden. Dr. Stier ist mitverantwortlich für das Wolfs-Monitoring in MV. In seinem Vortrag wurde deutlich, dass der Wolf in der BRD nicht angesiedelt wurde, sondern unter Naturschutz stehend wieder nach Deutschland eingewandert ist und sich ausgebreitet hat. Aktuell gibt es in MV 18 Rudel ( 3 in unserer Nähe: Wokuhl, Feldberg und Steinförde), 6 Paare und 4 Einzeltiere (siehe: https://wolf-mv.de ). Insgesamt 6 geschulte Wolfbetreuer arbeiten im Raum MST am Wolfsmonitoring mit.
Die grundsätzliche Herausforderung besteht darin, den Spagat zwischen relativ dichter Besiedlung in einer Kulturlandschaft und den Raum- und Lebenserfordernissen des Wolfs zu wagen. Auf die provokative Frage „Brauchen wir den Wolf?“ gibt es keine eindeutige Antwort. Einerseits greift er als Top-Prädator regulierend in die Wildtierbestände, z.B. auch die Biberbestände, ein, so dass der Verbiss von Jungpflanzen etc. zurückgeht; andererseits kommt es zu Begegnungen Mensch-Wolf, die Ängste und Unsicherheit auslösen. Das wurde insbesondere bei den Fragen deutlich. Normalerweise hält der Wolf eine Fluchtdistanz von 150-200 mtr. ein. Bei Nahbegegnungen ( ca. 30 mtr. und weniger) hilft lautes Rufen, Klatschen und sich bemerkbar machen. Häufen sich Nahbegegnungen können Vergrämungsmaßnahmen mit Gummigeschossen erforderlich werden; u.U. auch der Abschuss. Ein Bejagen des Wolfes wird möglich, wenn es zu einer Umstufung aus dem Anhang 5 der FFH Richtline käme. Das Bundesnaturschutzgesetz ist dahingehend schon angepasst worden. Zum Bejagen bedarf es aber auch eindeutiger Kriterien, an denen gemessen werden kann, wann das sinnvoll und notwendig ist. Denn Bejagen bedeutet Selektion der Bestände. Ein Vergrämen bzw. ein Lerneffekt bei den Wölfen ist damit nicht verbunden.
Dr. Stier beantwortete nach seinem ca. einstündigen Vortrag sachkundig und geduldig alle Fragen aus dem Publikum, auch wenn die Antworten nicht immer den Erwartungen der Fragesteller entsprachen.
Es ist klar geworden, dass uns das Thema „Wölfe in einer Kulturlandschaft“ weiter beschäftigen wird und Aufklärung weiterhin wichtig ist.